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KraussMaffei auf der K 2025: PURe Synergieeffekte – Reaktionstechnik mit Spritzgießen und Extrusion

KraussMaffei auf der K 2025: PURe Synergieeffekte – Reaktionstechnik  mit Spritzgießen und Extrusion
  • ColorForm für Frontscheinwerfer: Thermoplast plus PUR-Oberfläche und Foliendekoration
  • purity glycoLine PU: Recycling von PUR im industriellen Maßstab – Kreislaufwirtschaft gemeinsam mit der Extrusion
  • Dosiermaschinen-Baureihe "RimStar" immer weiter auf dem Weg der Digitalisierung

(Düsseldorf/Parsdorf, 16.06.2025) Mehr Wissen schafft interessantere Lösungen: Mit ColorForm und purity glycoLine PU stellt KraussMaffei auf der K 2025 in Düsseldorf (8. – 16. Oktober) zwei Anwendungen vor, bei denen die Polyurethan-Verarbeitung der Reaktionstechniksparte (RPM) mit der Spritzgießtechnik beziehungsweise der Extrusion kooperiert. Prozesssichere und nachhaltige Wertschöpfung sind das Ziel. KraussMaffei ist das einzige Unternehmen, das Maschinen und Verfahren für die gesamte polymerverarbeitende Prozesskette aus einer Hand liefern kann. 

ColorForm steht für höchste Oberflächenqualität und eine effiziente Serienfertigung in einem integrierten Prozess. Als einziger Anbieter liefert KraussMaffei alle Technologien aus einer Hand – das schafft echten Mehrwert für unsere Kunden.

Dr. Frank Szimmat

Managing Director der KraussMaffei Technologies

Die Umweltvorschriften für das Sprühlackieren werden permanent strenger und sorgen an anderer Stelle für einen Boom. ColorForm, das Lackieren von Thermoplast-Bauteilen mittels PUR-Fluten, erlebt rund 15 Jahre nach seiner Entwicklung einen steilen Aufstieg. 

Auf der K 2025 treibt KraussMaffei zusammen mit seinem Partner Leonhard Kurz die Technologieintegration noch weiter und kombiniert ColorForm mit einer Foliendekoration, für die ein neuartiges werkzeugintegriertes Folientiefziehkonzept entwickelt wurde.

Die Anwendung wird live auf einer GXW 650 (mit Wendeplatte) auf dem Messestand von Leonhard Kurz (Halle 5 / A19) zu sehen sein. Das innovative 3K-Demonstratorbauteil, angelehnt an einen Frontscheinwerfer  (Länge 720 Millimeter), wurde so gestaltet, dass die durch Leonhard Kurz bereitgestellte Designfolie mit einem glasklaren und einem schwarzen Polycarbonat im In-Mold-Labeling-Verfahren hinterspritzt wird.

Da PC durch UV-Einstrahlung vergilben würde und Frontscheinwerfer Steinschlag und ähnlicher Beanspruchung ausgesetzt sind, erhält das Bauteil direkt im Werkzeug seinen glasklaren Überzug aus Polyurethan. 

Lackschicht auf Zehntel Millimeter genau

Fertig lackiert direkt aus dem Spritzgießwerkzeug: Beim ColorForm-Verfahren erhalten Thermoplast-Bauteile einen Überzug aus PUR. Dieser ist farblich und haptisch vielfältig einstellbar – und auf Wunsch auch selbstheilend.

Die Komplettanlage von KraussMaffei kombiniert Reaktions-und Spritzgießtechnologie.   

 

Foto: KraussMaffei  

Bei ColorForm lassen sich die PUR-Lackschichten präzise im Zehntelmillimeterbereich einstellen. Dabei steht eine Bandbreite verschiedener Effekt- und Lackfarben zur Verfügung, die in Kombination mit variabler Haptik vielfältige Designoptionen ermöglichen.

Neben dem Schutz vor chemischen Einflüssen ist auch eine selbstheilende Wirkung möglich – etwa bei feinen Kratzern auf der Oberfläche. Ein weiterer optischer Vorteil ist der charakteristische Tiefeneffekt, den ColorForm erzeugt.

Die von KraussMaffei gefertigten Dosiermaschinen ermöglichen Austragsmengen von bis zu 500 g/s und sind damit auch für großformatige Bauteile bestens geeignet. Für die Farbzugabe stehen passende Dosiereinheiten zur Verfügung, sodass auch anspruchsvolle Designanforderungen im Fahrzeuginnenraum oder an der Fahrzeugaußenseite präzise umgesetzt werden können.

KraussMaffei liefert alle Komponenten der ColorForm-Technologie schlüsselfertig aus einer Hand – von der Spritzgießmaschine über die PUR-Dosiertechnik bis hin zur vollintegrierten Automatisierung.

Industrielles Recycling von PUR mit hohem Fremdstoffanteil

Nachhaltiger Kreislauf durch purity gycoLine PU: Die PUR-Anteile von Artikeln wie Kühlschränken werden am Lebenszeitende mittels Extruder in einem kontinuierlichen chemischen Verfahren in Polyol mit Rezyklatanteil (rPolyol) umgewandelt.

Dieses dient als Ausgangstoff für neue Anwendungen und kann in der Dosiermaschine ohne Anpassungen verarbeitet werden. 

Foto: KraussMaffei  

PUR wird häufig auch für isolierende Anwendungen wie Kühlschränke eingesetzt und am Lebensende der Geräte stellt sich die Frage nach der Entsorgung. Bislang wird PUR aus Altkühlschränken häufig verbrannt, etwa zur Energiegewinnung bei der Zementherstellung, aber es ist absehbar, dass die thermische Verwertung von Kunststoffen in naher Zukunft stärker eingeschränkt werden wird.

Deshalb ist KraussMaffei dabei, ein Verfahren für das kontinuierliche chemische Recycling von PUR durch Depolymerisation zu industrialisieren. Projektpartner sind BASF, Rampf (Produzent von nachhaltigen Recyclingpolyolen) sowie Remondis (Aufbereitung und Recycling von Elektroaltgeräten).

Bei dem Verfahren mit dem Namen purity glycoLine PU wird der PUR-Isolierschaum aus der Kühlschrank-Recycling-Anlage von Remondis in einem gleichläufig drehenden Zweischnecken-Extruder (ZE BluePower) innerhalb weniger Minuten recycelt.

Dabei kann der Extruder – im Unterschied zum ebenfalls bekannten Batch-Verfahren – damit umgehen, dass das PUR-Mahlgut durch andere Kunststoff- und Metallrückstände einen Verunreinigungsgrad von bis zu 30 % aufweisen kann.

Um die Depolymerisation mittels einer von RAMPF modifizierten Glykolyse zu erreichen, wird das PUR-Mahlgut im Extruder mit einem Depolymersationsmittel und anderen Hilfsstoffen vermischt. Das Resultat ist ein Zwischenprodukt, aus dem der erwähnte hohe Anteil an Fremdstoffen direkt in-line nach dem Extruder herausgefiltert werden kann.

Die hierzu erforderliche Filtrationstechnik hat KraussMaffei in umfangreichen Versuchen in seinem Innovation Center an die Marktanforderungen für Polyole abgestimmt.

Die aus dem Extruder gewonnenen Polyole können bei BASF als Bestandteil neuartiger Polyurethanysysteme zur Herstellung von Hartschäumen mit Rezyklatanteil eingesetzt werden. Dabei besonders wichtig: Das Verfahren ist bereits heute wirtschaftlich interessant. 

Dosiermaschine bereit für Digitalisierung und autonomen Betrieb

RimStar-Dosiermaschine mit neuen digitalen Features: Maschine und Prozess werden auch durch weniger erfahrene Benutzer noch einfacher beherrschbar.

Die Zukunftsvision ist der autonome Betrieb.

Foto: KraussMaffei  

Auf der K-Messe können Besucher am KraussMaffei-Stand live erleben, wie das PUR-System mit Rezyklatanteil zu geschäumten Isolierern für Getränke verarbeitet wird.

Das Team der Reaktionstechnik bietet dabei eine weitere Markteinführung: eine Dosiermaschine der RimStar-Baureihe mit zahlreichen neuen Features zur Vorbereitung auf Digitalisierung und autonomen Betrieb.

Damit werden Maschine und Prozess auch durch weniger erfahrene Benutzer noch einfacher beherrschbar – bestimmte Handgriffe sollen zukünftig Bedienern sogar vollständig abgenommen werden können.

Dafür sind bereits jetzt digitale Analysetools wie der dataXplorer integriert, der alle relevanten Prozessdaten erfasst und auswertet. Seine Ergebnisse werden in Zukunft als Basis für automatische Anpassungen während des Produktionsprozesses dienen.

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Ansprechpartner
Rebecca Böhm
Marketing Manager Reaction Process Machinery

Rebecca Böhm

Tel +49 89 8899 3656

Email an Rebecca Böhm
Petra Rehmet
Marketing Manager Injection Molding Machinery & Contact Extrusion

Petra Rehmet

Tel +49 (0) 89 8899 2334

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